Asterix Review Special (35): Asterix & Friends

Asterix-Spiele gibt es eigentlich fast schon wie Sand am Meer. So ziemlich fast jede Konsole, Heimcomputer usw. wurden bereits mit mindestens einer Version bedacht. Egal, ob Atari, Amiga, Sega, Nintendo, Sony usw., es gibt Unmengen davon. Im Rahmen der Asterix Review Specials möchte ich mich nun, nachdem ich die Comicbände 1 bis 34 vorgestellte habe, auch verschiedenen Videospieladaptionen, Animationsfilmen und offiziell lizenzierten Sonderausgaben widmen. Den Anfang macht heute das Browserspiel „Asterix & Friends“. Dieser Artikel ist zu großen teilen bereits im letzten Jahr auf Shock2 erschienen und wurde nun im Rahmen der Asterix Review zu Teilen korrigiert und erweitert.

„Asterix & Friends“ ist kein neues Spiel. Weder von der Idee her noch von der Umsetzung. Genaugenommen ist das Spiel sogar schon seit fast 3 Jahren online und ich selbst bin auch schon seit der geschlossenen Betaphase mit an Bord. Sicher habe ich zwischenzeitlich aus Zeitgründen pausiert, aber als Asterix-Fan kommt man an dem Spiel einfach nicht vorbei. Doch worum geht es bei „Asterix & Friends“ überhaupt?

„Alte Hiebe rosten nicht“
Im Grunde ist „Asterix & Friends“ ein simples Aufbauspiel. Es geht darum das Dorf aufzubauen, Ressourcen abzubauen und Aufgaben zu erledigen, die einem die immer weiter wachsende Dorfgemeinde aufgibt. Die wichtigsten Ressourcen sind dabei Stein, Holz und Stroh, welche das Grundgerüst bilden, um sein Dorf zu erweitern. Hinzu kommen aber noch Dinge wie Wildschweine (Knochen, Zähne, Gedärme und Haut), Fische, Krabben, Wasser, Erze, Erdbeeren, Hühner, Hasen, Kräuter und vieles, vieles mehr. Mit jedem Bauwerk, welches entsteht, werden weitere Bewohner und auch Berufe und Gegenstände freigeschaltet, die einem im Spiel voranbringen. Zusätzlich kann man jedes Gebäude, wie auch die Bewohner aufleveln.

„Manchmal, aber nur manchmal haben Römer ein kleines bisschen Haue gern!“
Das alleine wäre für ein Asterix-Spiel aber etwas langweilig. Denn was ist es, dass Asterix ausmacht? Die Schlägereien mit den Römern. Und genau diese gibt es auch in „Asterix & Friends“. Wie auch in den Comics belagern die Römer das Dorf, und sie gilt es regelmäßig zurückzuschlagen, wobei sie ebenfalls Ressourcen fallen lassen. Geht man aber zu ungestüm gegen die Römer vor, fordert man dadurch nur Cäsars Zorn heraus, was letztendlich dazu führt, dass weitere Legionen zum Dorf gesandt werden, die es dann zusätzlich zu besiegen gilt. Mit jeder bezwungenen Legion steigt die Widerstandsstufe und die entsandten Legionen sind stärker, bringen aber auch bessere Gewinne beim Sieg.

„Wildschwein geht durch den Magen!“
Hauptsächlich geht es also um den Aufbau des Dorfes und das Abbauen von Ressourcen. Wie bei fast allen gängigen Browserspielen üblich, hat man hierfür aber nur begrenzten Handlungsspielraum in Form von Nahrung. Ohne Nahrung kann die eigene Spielfigur keine Aufgaben erledigen. Die Nahrung selbst kann man zwar durch Angeln, Wildschweine jagen und eigene Farmen immer wieder auffrischen, aber dies geschieht erst nach einer festgesetzten Zeit. Die Wildschweine tauchen nur alle paar Minuten auf, und die Hauptfarm generiert alle 5 Minuten eine Einheit Nahrung, und fast maximal 29 Einheiten. Wer mehr Nahrung braucht, kann diese, wie so viele andere Sachen im Spiel auch, im Shop gegen Römerhelme, welche die Ingame-Währung darstellen kaufen.

„Zeit ist Sesterz“
Die Preise für die Helme sind dabei spieletypisch. Für etwas mehr als 400 Helme legt man derzeit 2,99 Euro auf den Tisch. Gezahlt werden kann via PayPal, Paysafecard, Clickandbuy, Online-Überweisung, Kreditkarte oder Handy. Oder man nutzt die gelegentlich veröffentlichten Codes (zu besonderen Anlässen usw.) um sich einen kleinen Bonus zu verschaffen. Grundsätzlich kann man das Spiel aber auch ohne den Einsatz von Echtgeld spielen, benötigt dann aber auch mehr Zeit. Es gibt keine echten Vorteile durch die Investition realer Währung außer einer Zeitersparnis und Items, welche zwar schön aussehen und sich perfekt zum Sammeln eignen, aber im Grunde nur wenig bis keinen effektiven Spielnutzen haben. Zu diesen gehören Dekorationen für die Häuser im Dorf, welche prozentuale Wahrscheinlichkeiten auf Ressourcen erhöhen, wenn ihr etwas herstellt oder welche die Herstellungszeiten verkürzen.

„Gallier werden Gallier sein“
Damit man aber nicht immer nur alleine spielt, (ab-)baut und levelt, auch wenn man mit dem seit geraumer Zeit verfügbaren erweiterten Gebiet von Ägypten und dem dort zu errichtenden Palast durchaus schon ausgelastet sein könnte, gibt es noch die sogenannten Dorfprügeleien, bei denen man sich mit anderen Spielern messen kann. Hier tritt die eigene Dorfmannschaft gegen die anderer Dörfer (wahlweise Freunde oder zufällig ausgewählte Gegner) an. Als Wetteinsatz können benötigte Ressourcen gewählt werden, und auch die Schlagkraft der eigenen Mannschaft kann mit eigens dafür hergestellten Waffen und Tränken verbessert werden. Allerdings sollte ich erwähnen, dass diese Prügeleien nicht in Echtzeit ablaufen. Man misst sich mit anderen Spielern, bzw. deren Truppen und diese bekommen nachträglich den Verlauf mitgeteilt und können bei erfolglosem Kampf eine Revanche anstreben.

„Es sieht mich nicht“
Aber, wie sieht „Asterix & Friends“ denn nun eigentlich aus? Genaugenommen nicht wirklich außergewöhnlich. Die Macher orientieren sich stark an dem Comicstil und nutzen hierfür eine 3D Cel-Shading Optik, welche aber grundsätzlich an Aufbauspielen wie Anno, Simcity oder Civilisation erinnert. Eine leicht schräge Vogelperspektive soll dabei für den perfekten Überblick sorgen. Die Animationen sind weich und der Detailgrad ist sehr hoch. Dennoch läuft das Spiel auch bei schwächeren Rechnern und geringer Internetbandbreite sehr flüssig. Und selbst dann, wenn man einmal nichts mehr zu tun hat (oder machen kann, weil einem die Nahrung fehlt), ist das Dorf und sein Umfeld voller Leben. Das Wasser bewegt sich, die Bewohner laufen umher und aus den Schornsteinen der Häuser steigt Rauch, der sich sanft im Wind wiegt.

Als richtiger Asterix-Fan kommt man an diesem Spiel einfach nicht vorbei. Es gibt viel zu entdecken, gerade dann, wenn man sich in der gallischen Welt rund um Asterix auskennt. Sei es Numerobis, der in Alexandria an eurer Seite weilt, oder auch Asterix und Obelix selbst, die hin und wieder, für meinen Geschmack aber leider viel zu selten, auftauchen. Dennoch hat man seine Freude an den vielen kleinen Kleinigkeiten und es werden mit jedem Update ein wenig mehr. Sicher man braucht Zeit hierfür, bekommt dafür aber ein gut ausbalanciertes, aufgabenreiches und humorvolles Spiel, welches stetig erweitert wird. Und dafür muss man sich, weil es eben Free2Play ist, nicht einmal in Unkosten stürzen.

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Die bisherigen Review-Specials:

  1. Asterix der Gallier
  2. Die goldene Sichel
  3. Asterix und die Goten
  4. Asterix als Gladiator
  5. Tour de France
  6. Asterix und Kleopatra
  7. Der Kampf der Häuptlinge
  8. Asterix bei den Briten
  9. Asterix und die Normannen
  10. Asterix als Legionär
  11. Asterix und der Avernerschild
  12. Asterix bei den Olympischen Spielen
  13. Asterix und der Kupferkessel
  14. Asterix in Spanien
  15. Streit um Asterix
  16. Asterix bei den Schweizern
  17. Die Trabantenstadt
  18. Die Lorbeeren des Cäsar
  19. Der Seher
  20. Asterix auf Korsika
  21. Das Geschenk Cäsars
  22. Die grosse Überfahrt
  23. Obelix GmbH & Co. KG
  24. Asterix bei den Belgiern
  25. Der grosse Graben
  26. Die Odyssee
  27. Der Sohn des Asterix
  28. Asterix im Morgenland
  29. Asterix und Maestria
  30. Obelix auf Kreuzfahrt
  31. Asterix und Latraviata
  32. Asterix plaudert aus der Schule
  33. Gallien in Gefahr
  34. Asterix & Obelix feiern Geburtstag

Links:

Sproing Hompage
Asterix & Friends Spieleseite

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