Herrmann Comix Nr. 3 [Plem Plem Productions, August 2015]

Dominik_AVAHerrmann Comix ist kurzweilig gute Unterhaltung in Form eines 20-seitigen Heftes, das haben die ersten beiden Ausgaben bereits gezeigt.
Die dritte Ausgabe hält definitiv, was das Cover verspricht, Applaus (bitte) Herrmann ist zurück.
Für schlappe 3.90 Euro macht der Leser in keinster Weise einen Fehlkauf, es sei den, er mag es nicht kurzweilig gut Unterhalten zu werden und die Ausgabe nach 20 Seiten mit mehreren kleinen schmunzel artigen (oder gar lachartigen) Gesichtszügen aus der Hand zu legen.

Herrmann#3 Herrmann Comix Nr. 3

Inhalt/Text vom Verlag:

Applaus bitte, denn Herrmann ist wieder da. Erneut im Gepäck: Gags, Kalauer, unfassbar dämliche Geschäftsideen, natürlich seine Schwiegermutter und erstmals mit Praktikant.

Über 90 brandneue Strips plus One Pager und der ersten längeren Herrmann-Story überhaupt. Alles aus der bewährten Feder von nun-bald-schon-kein-Nachwuchstalent-mehr Maxim Seehagen zum nach wie vor unschlagbaren Dauerniedrigpreis von € 3.90.

Herrmann hat sich auch in der dritten Ausgabe nicht verändert. Es wachsen ihm wohl einfach keine Haare auf dem Kopf. Die gewohnte Glatze, dass Image eines allgemeinen Durchschnittstyp, wie gewohnt kann, sich der Leser herrlich mit ihm und wie so oft auch über ihn amüsieren.
Alltägliche Situationen wollen gemeistert werden.
Da gibt es zum einen ein Vorstellungsgespräch, eine Kündigung in der Seniorenwerkstatt, viele interessante Gespräche mit der Schwiegermutter, die irgendwie bald sterben wird (vom Alter zumindest …), Gespräche mit einer Blume, Gespräche mit Sarkasmus Frauke, wenn der Kaffee schon wieder leer ist und vieles mehr, was den Leser sein Gemüt erheitern dürfte.

Das Lied vom Tod, wer kennt es nicht?

Das Lied vom Tod, wer kennt es nicht?

Wie so oft bei satirischen, lustigen Comics zündet nicht jeder Gag. Das ist nachvollziehbar und irgendwie auch nicht möglich. Nicht jeder Witz zündet bei unterschiedlichen Lesern. Was sich aber festhalten lässt, ist definitiv, dass auf nur 20 Seiten sehr viele kleine Gags vorhanden sind, die es schaffen den Leser zu erheitern.

Zeichnerisch konzentrieren sich die Panels auf das Notwendigste. Hintergründe sind meist einfarbig koloriert, anders ausgedrückt im Hintergrund gibt es nur vereinzelt was zu entdecken, wenn es zur Pointe nützlich erscheint, so zum Beispiel wenn Herrmann auf einer Bank im Herbst draußen sitzt und die Blätter vom Baum fallen, oder ein Einbrecher durch das kaputte Fenster kam.
Alle Figuren tragen im Grunde genommen (bis auf ein paar Ausnahmen) dieselbe Kleidung, dieselbe Farbe. Dadurch fällt es dem Leser sehr einfach, verschiedene Figuren im Herrmann Universum direkt und einfach zuzuordnen. Nicht nur Herrmann hat durch diesen Kniff Wiedererkennungswert! Meistens enthält eine Seite drei bis vier zeitungsähnliche Comicstrips, es gibt eine Splashpage (ganzseitig) und zum Schluss hin ein paar mehr größere Panels pro Seite.

Gespräche mit einer Blume

Gespräche mit einer Blume

Der junge Autor Maxim Christof Seehagen hat mit Herrmann und seinen Freunden Figuren erschaffen, die der Leser schnell in sein Herz schließen kann.
Der Wiedererkennungswert ist enorm, potenzial für viele weitere lustige kleine Geschichten und zeitungsähnlichen Comicstrips ist definitiv vorhanden!
Die einfachen Zeichnungen passen zu Herrmann und seinen Pointen.
Ich bin gespannt auf die kommenden Ausgaben dieser Heftserie.

Thomas AvaZweitmeinung von Mueli77

Wie mein Blogkollege bereits schrieb, ist Herrmann ein absoluter Durchschnittstyp und dies prädestiniert ihn auch dazu, dass man sich so schnell mit ihm identifizieren kann. Nicht durch sein Äußeres, aber durch sein Handeln. Denn wie oft hat man nicht schon daran gedacht seinen Ideen und Gedanken freien Lauf zu lassen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Denn genau dies macht Herrmann immer wieder. Mit seiner offenen, direkten und meist sehr sarkastischen und zynischen Art durch das Leben zu gehen, spricht er, zumindest mir, des Öfteren aus der Seele.

Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wie der sprechenden Blume zum Beispiel. Aber es gibt auch neue Figuren, wie Herrmanns Praktikant, der mit seiner Zottelmähne und Riesennase im ersten Moment ein wenig merkwürdig aussieht, was im Übrigen auch auf Schwiegermutter zutrifft. Allerdings sind mir bei ihr die Verwandtschaftsverhältnisse nicht ganz klar. Der Optik nach müsste es sich bei Sarkasmus-Frauke um Herrmanns Freundin handeln, was bedeutet das es entweder seine, oder Fraukes Mutter sein muss. Und da Frauke sie immer las Schwiegermutter bezeichnet, sollte es eigentlich Herrmanns Mutter sein. Doch das Verhältnis ist alles andere als freundlich familiär. Denn Herrmann verhält sich ihr gegenüber wirklich eher wie ein Schwiegersohn, der seine Schwiegermutter eher tot als lebendig sieht, und umgekehrt ist es genauso.

Was das Artwork betrifft, so muss ich nicht mehr wirklich viel dazu schreiben, da dies mein Kollege schon sehr ausführlich getan hat. Aber eines möchte ich doch noch anmerken. Was mir persönlich ganz besonders gut gefällt, ist dieses süffisante Lachen, welches Herrmann immer wieder zum Besten gibt. Hier sieht man förmlich, dass ihm der Schalk im Nacken sitzt und alleine dieses Grinsen ist schon einen Schmunzeln wert.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2015 Plem Plem Productions / Maxim Christof Seehagen

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